Lieber Herr Oberbürgermeister Kapellen,
lieber Herr Rechle, liebe Frau Behmüller

Unser Dank gilt heute zuerst Ihnen liebe Bürgerinnen und Bürger,

für Ihr positives Feedback in den letzten Wochen. Mit Ihnen 1800 Unterschriften, in zahllosen Einzelgesprächen und Ihrer Rückmeldung über die Online Petition haben Sie uns in unserer Einschätzung bestätigt.

Die Abwägung der vielen Sachargumente ist uns wesentlich leichter gefallen.
Wie haben wir uns im Jahre 2002 gefreut, als wir in wenigen Wochen Parkbad und Kulturhaus einweihen konnten.
Anfänglich mit verhaltenem „Optimismus“ – haben die damaligen Verantwortlichen die Gunst der Stunde genutzt.
Beide Projekte konnten mit hohen Zuschüssen von Bund und Land realisiert werden.
Mit Fug und Recht sind wir heute stolz.
War nicht der Widerstand anfänglich auch groß?

Weitere wichtige Projekte wie unser neue Aussegnungshalle und
die Sanierung unserer Schulen schienen in großer Gefahr.
Die „mutige“ und „weise“ Entscheidung unseres damaligen Altbürgermeister samt Gemeinderat hat sich gelohnt.
Wir haben viel mehr geschafft – als wir uns zugetraut haben.
Können wir heute nicht daraus lernen?

1. Öffentlichkeit, Familien und Senioren
Zahlreiche Kinder können in Laupheim wieder schwimmen lernen.
Ein Bad vor Ort bietet Familien mit kleinen Kindern viele Möglichkeiten.
Für viele von Ihnen ist ein Besuch in einem teuren „Spaßbad“ in der Umgebung – nur zum Schwimmen lernen nicht machbar.
Sportmotorische Defizite bei Kindern sind auch in Laupheim spürbar.
Kinder bewegen sich zu wenig.

Die jährlichen Berichte der Schulärzte sprechen eine klare Sprache.
Bewegung an der frischen Luft am Nachmittag mit Freunden ist im heutigen Schulalltag nicht mehr Usus.
Wir brauchen adäquate Freizeitangebote für Kinder und Familien – die möglichst „zeitflexibel“ am Abend und am Wochenende in Anspruch genommen werden können.

Schwimmen ist eine Alternative unter vielen – familienfreundliche
„Öffnungszeiten“ im Parkbad und ausreichend Schwimmfläche bilden
die Basis dazu.
Schwimmen lernen in der Grundschule ist aufgrund der wenigen
Kapazitäten nicht möglich.
Die Angebote der Schwimmschulen in unserem Parkbad sind
notwendig, damit alle Kinder schwimmen lernen können.
Unsere Vereine leisten ebenfalls Ihren Beitrag dazu.
Leider können Schwimmkurse für Erwachsene nicht mehr angeboten werden, aufgrund der hohen Auslastung unseres Bades, gibt es keine freien Zeitfenster mehr.
Die Gruppe der Senioren wird in den kommenden Jahren größer. Schwimmen als Gesundheits- und Präventionsport wird immer beliebter. Wie wir vor kurzem in der SZ lesen konnten gehen selbst 90 jährige noch regelmäßig in unsere Hallenbäder.
Behinderten- und Versehrtensport hat in Laupheim eine lange Tradition. Diesen Menschen sollte weiterhin die Gelegenheit gegeben werden Ihren Sport auszuüben.
Der Einbau von „behindeten gerechten“ Zugängen ins Schwimmbecken und im Bereich der sanitären Anlagen sollten besonders berücksichtigt werden.
Der Vereinssport hat seit Wegfall des Lehrschwimmbeckens in der Wielandschule weniger Möglichkeit zu trainieren.
Immer mehr „Öffentlichkeit“ und andere Nutzer teilen sich die „knappe“ Beckenkapazität in unserem Hallenbad.
Derzeit hat unsere Schwimmabteilung 70 Kinder auf der Warteliste.
Wir möchten der Schwimmabteilung gute Rahmenbedingungen bieten, damit sie in unserer – größer gewordenen Stadt in Ihrer Sportart, gute Leistungen bringen können.
Rettungsschwimmer vom DLRG können derzeit nicht ausreichend üben.
Wir brauchen diese Ehrenamtlichen Helfer – für den Betrieb des Parkbades im Sommer.
Wir sehen Laupheim als modernen Schulstandort.
Mit Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung – gibt es außer in Mietingen keine Werkrealschule mehr im Umland.
Die Zahl der Schüler in Laupheim wird größer.
Gymnasium, Realschule und Gemeinschaftsschule sind die bevorzugten Schularten. Meist werden diese Schulen als Ganztagsschulen geführt oder „flexible“ Nachmittagsbetreuung angeboten.
Zusätzlicher Schwimmunterricht – ist vor allem in den Wintermonaten eine Option im Bereich Sport.

Das Carl-Lämmle-Gymnasium bietet als Profil einen gymnasialen Sportzug an.
Schwimmen ist Grund- und Kernsportart und gehört somit auch mit dazu.
Momentan ist „Status Quo“, dass sich oft zwei Klassen mit bis zu 60 Schüler die beiden Becken teilen.
Die effektive „Schwimmzeit“ bei 90 Minuten Unterricht incl. Schulweg – An- und Umziehen kann sich jeder selbst ausrechnen.
Die Kapazität unserer Sporthallen ist während der „Schulzeit“ voll ausgeschöpft.
Zunehmen meldet die Kilian-v.Steiner-Schule mit Ihrem erweiterten „Bildungsspektrum“ weiteren Bedarf an Sportstätten an.

Mehr Schüler im „Hallenbad“ – setzen „Kapazitäten“ in den Sporthallen frei.
Ein Hallenbad ist Teil des von uns seit langem geforderten Sportstättenentwicklungsplan.

Betriebswirtschaftliche Sichtweise
Die niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt sind für den Sparer ein „Greul“ und für den „Stadtwerkedirektor“ eine Freude.
Mit 1,5 % auf 30 Jahre – lässt sich eine Maßnahme wie diese langfristig – günstig wie nie finanzieren.
Bei früheren Großprojekten waren Zinsen bis zu 6 % nicht ungewöhnlich.
Klar, der Knackpunkt liegt im jährlichen Unterhalt.
Zusätzlich 387.310,00 Euro pro Anno sind kein Pappenstil .
Mit 1.277.310 € ist die Position Parkbad eine beständige Größe, die den finanziellen Handlungsspielraum einschränkt.
Das tut weh – und macht uns nachdenklich.
Wir sind jedoch zuversichtlich !
Weitere Einnahmen können durch verstärkte Nutzung durch
die Bundeswehr, örtliche Betriebe und deren Mitarbeiter ertüchtigt werden.
Unsere gewerblichen Schwimmschulen, VHS und die Krankenkassen haben für Ihre Kurse Bedarf und bringen uns Mehreinnahmen.
Laupheim ist ein prosperierender Wirtschaftsstandort mit vielen ertragsstarken Betrieben. Sprudelnde Gewerbesteuerzahlungen und ein höherer Anteil an der Umlage der Einkommensteuer
kommen der „größer“ gewordene Stadt zu Gute.
Vielleicht finden wir bei näherer Betrachtung auch noch Einsparpotential bei unseren „freiwilligen Leistungen“ im Kultur-
und Sportbereich.
Eine moderate Anpassung der Gebühren würden unsere Nutzer sicherlich auch verstehen.
Gesamtwürdigung
Wir sind „große Kreisstadt“. Die Einwohnerzahl ist in den letzten Jahren durch die Bereitstellung von Bauland exorbitant gestiegen.
Wir können stolz sein, dass uns dies so gut gelungen ist.
Die Anpassung der Infrastruktur für „alle Bevölkerungsschichten“ ist nun unser nächstes Ziel.
Ein funktionierendes Hallenbad für unsere Schulen, Vereine, Familien und Senioren ist ein guter Anfang.

Wir Freien Wähler haben uns die Weiterentwicklung der Einrichtung immer auf die Fahne geschrieben und werden dieser Aufgabe auch treu bleiben.
„Große Kreisstadt“ darf nicht nur Imagegewinn sein – die Stadt muss an Ihrer „Attraktivität“ arbeiten.
Das Parkbad ist ein Aushängeschild – ein weicher Standortfaktor schlichtweg.
Nutzen wir die einmalige Chance – zur Erweiterung des Bades. Die Förderung mit 1,26 Mio. ist ein wichtiger Baustein.
Danke an Frau Ministerin Hendriks und an die Abgeordneten Rief und Gerster für Ihren Einsatz !!!
Frei nach dem Motto – „wenn nicht jetzt wann dann“ stimmen wir Freien Wähler der Planungsvariante 1 mit Erweiterung zu.
Danke Ihnen Herr Bürgermeister Rechle und Frau Behmüller für die
gute Sitzungsvorlage !!!!!

Erwin Graf, Stadtrat der FW